Skulptur |
Déa Villarreal von Zémo*
Kontakt: deavillarreal@yahoo.fr
Kassandra, Tochter des trojanischen Königs
von Priamos und der Hekabe, bekam von Apoll, der in sie verliebt war, die Gabe
der Prophezeiung.
Als seine Leidenschaft gegenüber Kassandra
abnahm, da diese sich ihm verweigerte, konnte Apoll ihr ihre Gabe nicht mehr
nehmen, aber er verkündete, dass ihre Weissagungen nicht gehört würden.
Als ihr Bruder Paris sich nach Sparta
begab, sagte Kassandra ihm voraus, dass er Helene entführen und so den
Trojanischen Krieg verursachen würde.
Aufgrund ihrer Prophezeiung wurde
Kassandra in einen Turm gesperrt, wo sie das Schicksal ihres Vaterlandes
beweinte. Sie versuchte zu verhindern, dass das Holzpferd in die Stadt geholt
wurde, doch abermals schenkte man ihren Warnungen keine Beachtung.
Im Chaos des Krieges, erlag der König
Agamemnon ihrem Charme und nahm sie mit nach Griechenland. Während der Reise
bekamen sie zwei gemeinsame Kinder, Teledamos und Pelops.
Zurück in Griechenland wurde Agamemnon vom
Geliebten seiner Gemahlin Klytämnestra ermordet, da diese eifersüchtig auf
seine Beziehung mit Kassandra war. Diese wurde anschließend von Klytämnestra
verfolgt und ihrerseits getötet.
Ein tragisches Ende, denn obwohl Kassandra
ihren eigenen Tod und den ihres Geliebten vorausgesehen hatte, konnte sie ihrem
Schicksal nicht entkommen…
Die Geschichte der Kassandra wurde häufig
in der Literatur, der Musik und im Kino aufgenommen.
Eine der interessantesten Interpretationen
ist jene der ostdeutschen Schriftstellerin Christa Wolf, die 1983 mit der Novelle
„Kassandra“ eine Reflexion über die Außenseiter in der totalitären DDR und die
Rolle der Frau in der patriarchalischen ost-und westdeutschen Gesellschaft
veröffentlicht hat.
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