Das Zellenemail
(frz. émail cloisonné) welches sich von anderen Emailarbeiten durch eine
komplexere Herstellungstechnik unterscheidet, war bereits im Mittelalter sehr
verbreitet.
Obwohl viele
Objekte im Laufe der Zeit zerstört oder verloren worden sind, zeugen die
Exemplare dieser Kunst, die bis heute existieren von einem außergewöhnlichen
Reichtum.
Unter den wenigen
verbleibenden Heimatstätten des Zellenemail, ist Georgien die einzige, die sich
mit Byzanz messen kann, was teilweise mit der geopolitischen und
wirtschaftlichen Lage Georgiens zusammenhängt.
Der beste Beweis
hierfür ist die fast 200 Meisterwerke von Zellenemail, die im Kunstmuseum von
Georgien aufbewahrt werden. Kein anderes Museum der Welt besitzt eine derart
reiche Sammlung, die sowohl georgische als auch byzantinische Meiserwerke enthält.
Die erstens
Arbeiten in Zellenemail, die das Museum beherbergt stammen aus dem 8.
Jahrhundert. Den Höhepunkt ihres Erfolges erreichte diese Kunst zwischen dem
11. und 12. Jahrhundert. In dieser Zeit entstand das berühmte „Triptychon von
Khahuli“ . Kunsthistoriker nennen es „Das kleine Museum“ da das „Triptychon von
Khahuli“ in sich Arbeiten in Zellenemail aus verschiedenen Epochen vereint (8.
-12. Jhd.) und uns so die Möglichkeit gibt, die Geschichte und Entwicklung der
Emailarbeiten in Georgien nachzuvollziehen.
Das Gesicht und
die Hände der Jungfrau Maria, die auf der „Ikone von Khakhuli“ dargestellt ist,
sind die größten und feinsten Beispiele von Zellenemail auf der Welt…Das
„Portal von Khakhuli“, das in sich selbst ein Museum für Zellenemail ist, kann
sich mit dem venezianischen „Pala d’Oro“ messen.
Bedauerlicherweise
verschwand das Zellenemail in Georgien im
15. Jahrhundert – das letzte Meisterwerk in Email stammt aus diesem Jahrhundert.
Die einzigartige Technik zur Herstellung des Zellenemail geriet im Laufe der
Zeit in Vergessenheit und Wissenschaftler gingen bis heute davon aus, dass sie
vollständig verschwunden ist.
Jahrhundertelang
war die Arbeit mit Email inexistent. Ein Wiedererwachen dieser Tradition konnte
in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts beobachtet werden.
Um Zellenemail
herzustellen, bringt man Email auf eine Platte aus Kupfer, Silber oder Gold
auf. Das Email wird in Puderform verkauft. Es schmilzt bei 800-900°C. Das
Pulver schmilzt und verwandelt sich in eine gleichmäßige Farbfläche, die
Ähnlichkeit mit Glas hat. Je nach Qualität des Werkes, wird der Brennprozess 8
bis 16 Mal wiederholt. Jede Emailschicht muss gut getrocknet und gebrannt sein.
Je mehr Schichten man aufträgt und je feiner diese sind, desto glatter und
qualitativ hochwertiger wird das fertige Stück.
Anschließend
werden die Farben mit einer speziellen Maschine bearbeitet, bevor es vom
Juwelier passgenau eingefasst wird.